Schwarz-grüne Landesregierung verabschiedet sich vom „Sportland Nr. 1“

Essener SPD-Landtagsabgeordnete wollen pauschale Kürzungen im Sporthaushalt 2024 nicht hinnehmen.

Mit einem Brandbrief zu den geplanten Kürzungen der Sportförderung hat sich der Vorstand des Essener Sportbundes an die Essener Vertreter im Landtag NRW gewandt.

Die drei Essener SPD-Abgeordneten Julia Kahle-Hausmann, Thomas Kutschaty und Frank Müller finden hierzu deutliche Worte: „Wir können uns noch gut daran erinnern, wie Hendrik Wüst im Wahlkampf mit dem Slogan ‚Sportland Nr. 1‘ geworben hat. Mit viel Getöse wurde dann Anfang des Jahres eine neue ‚Zielvereinbarung Sport‘ mit dem Landessportbund unterzeichnet. Und nun lässt die Landesregierung von CDU und GRÜNEN mit dem Entwurf des Landeshaushalts 2024 die Vereine im Regen stehen. Zahlreiche Förderpositionen wurden pauschal gekürzt, obwohl die Vereine in der aktuellen Situation eher mehr Unterstützung brauchen. Das ist ein klarer Wortbruch in Richtung des organisierten Sports. Nun rächt es sich, dass der Sportbereich durch Schwarz-Grün ziemlich lieblos an die Staatskanzlei angedockt wurde, statt seinen Stellenwert in einem Ministerium zu erhalten.“

Die drei Essener SPD-Landtagsabgeordneten haben deshalb eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt: „Schon länger bekommen wir den Eindruck, dass sich die Landesregierung eher dem vereinsungebundenen Sport zuwendet. Eine völlig falsche Schwerpunktsetzung und ein Schlag ins Gesicht aller vor Ort in den Vereinen ehrenamtlich Aktiven. Vereine stehen für Gemeinschaft, Zusammenhalt und Teamplay. Tugenden, die gerade in der aktuellen Situation unserer Gesellschaft, die an vielen Stellen auseinanderdriftet, hochgehalten und unterstützt werden müssen. Wir versuchen als SPD-Landtagsfraktion durch flächendeckende Anfragen an die Landesregierung einen möglichst vollständigen Überblick über die Folgen dieser Rotstiftpolitik der CDU/GRÜNEN-Regierung im Sportbereich zu erhalten. Wir fordern hier von der Landesregierung deshalb auch klare Zahlen für die Stadt Essen. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir auf die Frage, wie die Vereine zukünftig das Engagement der Trainerinnen und Trainer und Übungsleiterinnen und Übungsleiter finanzieren sollen. Dort waren die Mittel schon vor der geplanten Kürzung nicht auskömmlich. Gemeinsam mit unseren Sportpolitikern im Essener Stadtrat werden wir uns gegen die Sparpläne zur Wehr setzen und mit starker Stimme für den Sport in Essen Partei ergreifen.“