GreenWheels verlässt Bochum / SPD stellt Stadt Fragen zu Carsharing

Der mittlerweile zweite Carsharing-Anbieter zieht sich aus Bochum zurück. „Nachdem Citee Car Bochum verlassen hat, folgt nun Greenwheels“, erklärt Alexander Knickmeier, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung. „Gerade mit Blick auf die Verkehrswende haben wir dazu Fragen an die Verwaltung.“

Alexander Knickmeier und Jens Matheuszik
Alexander Knickmeier und Jens Matheuszik

„Ich war selbst Kunde von Greenwheels und bedaure die Entscheidung, das Deutschland-Geschäft einzustellen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf Bochum und alle Menschen, die auf das eigene Auto verzichten oder es vorhaben“, erklärt Alexander Knickmeier. „Gerade in Bochum könnten viele Menschen relativ unproblematisch auf ein eigenes Auto verzichten – wenn die Alternativen stimmen. Wir brauchen unter anderem gute Radwege, einen flächendeckenden und zuverlässigen ÖPNV und auch gute Carsharing-Möglichkeiten.“

Lücke schließen

Jens Matheuszik, Mitglied der SPD im Rat und im Mobilitätsausschuss ergänzt: „Durch Greenwheels wird eine Lücke im Carsharing-Angebot entstehen. Von der Verwaltung möchten wir nun unter anderem wissen, ob sie Gespräche mit anderen Anbietern führt, um diese Lücke zu schließen“, sagt das Ratsmitglied.

Wird Carsharing genutzt?

„Uns ist auch bewusst, dass viele Menschen Carsharing nicht nutzen, weil es für sie unpraktisch ist. Es ist nicht immer eine Mobilstation in der Nähe, wo Carsharing-Autos stehen. Aus diesem Grund möchten wir von der Verwaltung wissen, wie stark die Autos des Anbieters Stadtmobil an den Mobilitätsstationen in der Hustadt und der Flüssesiedlung genutzt werden und ob sich in Bochum auch ein Free-Float-Angebot umsetzen lässt. Das wäre dann ähnlich wie bei e-Scootern. Eine App zeigt, wo das nächste Carsharing-Auto ist und nach der Nutzung kann man es beispielsweise vor der eigenen Haustür stehen lassen und muss es nicht zu einem bestimmten Abgabeort bringen“, erklärt Matheuszik.

Weitere Anregungen

Die SPD im Rat hat noch weitere Anregungen und Fragen: „Möglich wären auch Kombi-Angebote, die für ÖPNV, Leihräder und Carsharing gültig sind, also Tickets, mit denen man alles nutzen kann. Auch könnte die Stadt vielleicht ihre Fahrzeugflotte verkleinern, wenn Carsharing-Stationen am Rathaus wären. Wir bitten die Stadt, über solche Möglichkeiten nachzudenken“, sagt Jens Matheuszik.

  • Die verschiedenen Fragen hat die SPD im Rat zu einer formellen Anfrage für die nächste Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur am 10. August zusammengefasst: Carsharing-Anfrage zum Infrastrukturausschuss