Über die Situation des AWO-Kindergartens am Waldring berichtete ich bereits Ende 2019:
- AWO-Kita am Waldring: Mietvertrag läuft aus, Schließung droht / am 18.12.2019: Elternvollversammlung
- AWO-Kita am Waldring: Mietvertrag bis Juli 2021 verlängert, ab Februar: Anmeldung Geschwisterkinder möglich
Zwischenzeitlich wurde der Mietvertrag auch noch bis Mitte 2023 verlängert. Doch jetzt sieht es so aus, als ob die AWO-Kita dort schließen muss. Dazu haben mich einige Anrufe und Nachrichten von Eltern erreicht, die mit der Situation verständlicherweise nicht zufrieden sind. Doch auch für den Stadtteil an sich wäre der Verlust des Kindergarten am Rechener Park im Bochumer Ehrenfeld ein Verlust. Daher habe ich nachgehakt und versucht der Sache auf den Grund zu gehen.
Umfangreiche Renovierungsmaßnahmen notwendig
Seitens der AWO Ruhr-Mitte, die der Träger des Kindergartens ist, gab es das Bestreben langfristig den Standort zu halten.
Jedoch sind umfangreiche Sanierungsarbeiten am Gebäude erforderlich. Sanierungsarbeiten die grundsätzlich der Eigentümer vorzunehmen hat – und nicht der Mieter, in diesem Fall also die Arbeiterwohlfahrt. Dennoch hatte sich die Arbeiterwohlfahrt wohl bereit erklärt da teilweise bei den Kosten entgegenzukommen, um den Wunsch vieler Eltern nach einer langfristigen Lösung zu entsprechen.
AWO bot langfristigen Mietvertrag über 10 Jahre an
Daher hatte die AWO auch dem Vermieter einen langfristigen Mietvertrag über zehn Jahre angeboten, der auch schon fertig formuliert wurde. Dabei wurde meinen Informationen nach auch signalisiert, dass man bei den Sanierungsarbeiten und den Kosten dazu eine Einigung erzielen könne. Jedoch sei dafür eine langfristige Planung nötig, die erst nach Unterzeichnung des entsprechenden Mietvertrages möglich sei.
Keine Reaktion des Vermieters laut AWO
Jedoch kam es anscheinend zu keinen Rückmeldungen durch den Vermieter auf die schriftlichen Angebote der AWO. Diese wären aber nötig gewesen, damit die AWO als Träger des Kindergartens die entsprechenden Planungen hätte beginnen können. So muss sich beispielsweise die AWO auch mit dem zuständigen Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) über die Anzahl der Betreuungsplätze, erhöhte Mietkosten (wegen der Nutzung weiterer Räumlichkeiten) abstimmen. Seitens der AWO war – so wird berichtet – auch geplant, weitere Räumlichkeiten (im Dachgeschoss) zu nutzen. Hierzu hätten jedoch entsprechende Unterlagen (Grundrisspläne) zur Verfügung gestellt werden müssen, was auch nicht erfolgte.
Das alles klappte nicht, da laut AWO außer der mündlich geäußerten grundsätzlichen Bereitschaft den Mietvertrag zu verlängern eine Unterzeichnung des Mietvertrages durch den Eigentümer nicht erfolgte. Das bedeutet dann leider in Konsequenz, das Mitte 2023 der Standort der AWO-Kita am Waldring geschlossen werden muss.
Weitere Kitaplätze im Umfeld
Offiziell gehört der Waldring zum Bochumer Süden (und eben nicht zum Ehrenfeld – auch wenn man von der AWO-Kita buchstablich die Kirschkerne ins Ehrenfeld spucken könnte). Für zukünftig benötigte Betreuungsplätze gibt es derzeit Planungen für andere Standorte: einmal an der Markstraße und einmal an der Hunscheidtstraße im sogenannten neuen ParkViertel (das ehemalige Jahnel-Kestermann-Gelände; siehe auch den Beitrag: Parkviertel Bochum (ehemaliges Jahnel-Kestermann-Gelände, Hunscheidtstraße) am Rechener Park).
Auch wenn es Planungen für neue Kitaplätze gibt, wäre es stattdessen natürlich zu begrüßen, wenn die AWO-Kita weiterhin am Waldring bleiben könnte. Das das jedoch nur dann geht, wenn auch der schon lange vorbereitete Mietvertrag unterschrieben wird, ist klar. Unklar jedoch, warum das bisher nicht erfolgte.