Vor rund fünf Jahren wurde bekannt, dass die Bochumer Wirtschaftsförderung das sogenannte Jahnel-Kestermann-Gelände an der Hunscheidtstraße gekauft hat (siehe auch dazu den Artikel Ralf Meyer (Wirtschaftsförderung Bochum) zur Wirtschaftsentwicklung in Bochum, MARK 51°7, City-Tor Süd, Gesundheitscampus, Opel-Denkmalschutz usw. aus dem Juli 2017).

Das Gelände liegt quasi an der Grenze zwischen den Bochumer Stadtbezirken Bochum-Mitte und Bochum-Süd und damit eher nur im „gefühlten“ Ehrenfeld, denn jedenfalls rechtlich gesehen gehört es zum Süden. So fand die Bürgerbeteiligung 2018 auch auf Einladung der Bezirksvertretung Bochum-Süd in der Graf-Engelbert-Schule statt. Dennoch war es immer wieder mal Thema auch in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte. Vergleiche dazu die folgenden Artikel:
- Bezirksvertretung Bochum-Mitte #bvBOmitte vom 27.06.2019: Ehrenfeldfest, Bebauungsplan Hunscheidtstraße/Waldring, Kanal in der Friederikastraße wird erneuert, Sanierungen im Rechener Park usw.
- Bebauungsplan Nr. 1004 Ehrenfeldstraße, Situation rund um das Schauspielhaus, Zustand Saladin-Schmitt-Straße usw. (Bezirksvertretung Bochum-Mitte #bvBOmitte vom 18.06.2020)
Auch wenn es nach dem Abriss der bisherigen Gebäude lange so aussah, als ob nicht viel weiter passieren würde, wurde im Hintergrund einiges realisiert.

Städtebaulicher Wettbewerb „Hunscheidtstr. 116“ durch die Wirtschaftsentwicklung
Die Bochumer Wirtschaftsentwicklung hatte ursprünglich schon vor geraumer Zeit einen Investor gefunden, der das Areal entwickeln will.
Vorgabe war, dass hier neben Wohnungen auch Büroflächen und einer Kindertagesstätte eingerichtet werden.
Dieser Investor sprang jedoch zwischenzeitlich ab, so dass man weiter warten musste. Bis quasi jetzt, wo eine Pressemitteilung der Bochumer Wirtschaftsentwicklung versandt wurde, die nachfolgend dokumentiert wird:

Parkviertel Bochum
Hier nun die offizielle Pressemitteilung der Bochumer Wirtschaftsentwicklung.
Hunscheidtstraße: BPD entwickelt „ParkViertel“ auf ehemaligem Jahnel-Kestermann-Gelände in Bochum
Startschuss für ein besonderes Projekt zur Quartiersentwicklung in Bochum: Die BPD Immobilienentwicklung GmbH geht als Gewinnerin aus dem Städtebaulichen Wettbewerb „Hunscheidtstr. 116“ hervor. Ausloberin war die Bochum Wirtschaftsentwicklung. Diese hatte das Grundstück unweit des Rechener Parks nach Schließung des einstigen Bochumer Traditionsunternehmens, der ehemaligen Jahnel-Kestermann-Getriebewerke, erworben und nun an BPD verkauft.
Auf dem knapp 18.000 Quadratmeter großen Grundstück soll das sogenannte „ParkViertel“ mit einem Mix aus Wohnen, Arbeiten und ganz viel Natur entstehen. Die fünf Baukörper des architektonisch ansprechenden Ensembles rahmen einen Quartiersplatz und zahlreiche Grünflächen mit Spiel- und Sitzgelegenheiten ein. Der Zugang zum Quartier wird verkehrsberuhigt.
„Wir freuen uns, dass BPD als renommierter Projekt- und Immobilienentwickler sich am Standort Bochum engagiert und sich in dem Verfahren zur Entwicklung der traditionsreichen Fläche an der Hunscheidtstraße durchgesetzt hat“, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
„Die Investition wird die Attraktivität des Stadtteils deutlich steigern, auch wegen des geplanten Mix‘ aus Wohnen und Arbeiten“, so Eiskirch weiter.
Auch ökologisch hat das „ParkViertel“ eine Menge zu bieten. Neben den naturnahen Außenanlagen punktet das BPD-Projekt mit einem durchdachten Regenwassermanagement, einem modernen Energiekonzept und extensiver Dachbegrünung. Ein Mobilitätskonzept mit E-Ladestationen sowie Car- und Bike-Sharing-Angeboten im Mobilitätshub runden die Planungen an der Hunscheidtstraße ab.
Nach aktuellem Stand werden knapp 250 Wohnungen zum Kaufen und Mieten realisiert. Etwa 30 Prozent sollen öffentlich gefördert werden. Darüber hinaus wird es ein großzügiges Angebot an Büroflächen nebst einer viergruppigen Kindertagesstätte geben.
„Gemeinsam mit der Stadt und der Bochum Wirtschaftsentwicklung entwickeln wir aus der ehemaligen Industriebrache ein attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld“, sagt Joachim Siepmann, Niederlassungsleiter BPD NRW. Und sein Kollege Dirk Brockmeyer, Projektentwicklung BPD NRW, pflichtet ihm bei: „Wir haben uns mit der Historie am und um den Standort herum intensiv auseinandergesetzt sowie den ersten Nutzungsvorschlag der Stadt Bochum aufgenommen, interpretiert und modifiziert. Das Resultat ist ein modernes Ensemble von fünf Baukörpern mit einem einladenden Entree, das von der Hunscheidtstraße aus erschlossen wird und sich um einen aufgeweiteten Quartiersplatz herum einfügt.“
Aktuell wird das Grundstück aufbereitet und zusammen mit der Stadt Bochum Planungsrecht geschaffen. Der Vertriebsstart der ersten Wohnungen ist für 2022 angestrebt.
Im Juli 2016 hatte die Bochum Wirtschaftsentwicklung Verantwortung für den Standort übernommen und das Grundstück von der Firma Jahnel-Kestermann erworben, um es neu zu entwickeln und anschließend zu vermarkten. Unter der Regie der Bochum Wirtschaftsentwicklung wurden die Produktions- und Bürogebäude des traditionsreichen Maschinenbauers abgerissen und das Gelände zur Weiternutzung aufbereitet.
Mehr Infos zum Projekt: www.parkviertel-bochum.de
Spannendes Projekt…
Das Projekt klingt spannend und es ist gut, dass sich dort endlich was tut. In einem Gespräch wurden mir gegenüber die Vorzüge des Bauprojektes vorgestellt:
- geförderter Wohnungsbau (bis zu 30 %)
- ökologisches Baukonzept
- autoarm
- integrierte Kindertagesstätte
Das dort auch geförderter Wohnungsbau geplant ist, ist wichtig. Interessant wird sein, wie die konkrete Ausgestaltung dort sein wird.
Auch das mit der Kita ist wichtig – die Situation der AWO-Kita am Waldring war ja auch zuletzt noch etwas angespannt.
