Bei der Großschlachterei der Firma Westfleisch in Coesfeld gibt es mittlerweile 129 bestätigte Corona-Fälle unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die oftmals aus Südosteuropa stammen und Saisonarbeitskräfte sind. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) ist dadurch der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche im Kreis Coesfeld überschritten worden. Dazu erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Die Zahlen aus dem Kreis Coesfeld sind alarmierend und fordern rasche und deutliche Konsequenzen. Der Landrat des Kreises Coesfeld muss den Lockdown für das Kreisgebiet einführen und die Lockerungen zurücknehmen, um den Pandemieherd einzudämmen. Das sieht die Vereinbarung vor, die die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten getroffen haben. Sollte der Landrat sich weigern, diesen notwendigen Schritt zu gehen, ist Ministerpräsident Laschet gefordert. Er hat die Vereinbarung mit der Kanzlerin mitgetragen und auch öffentlich verteidigt und gelobt. Laschet muss nun dafür sorgen, dass in seinem Bundesland das umgesetzt wird, was er beschlossen hat.
Außerdem muss der Schlachtbetrieb sofort geschlossen werden. Es ist absolut verantwortungslos, in einer solchen Situation den Betrieb weiter aufrecht zu erhalten. Das gefährdet nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Westfleisch, sondern ist auch ein großes Risiko für den ganzen Kreis Coesfeld.
Die Vorfälle offenbaren zudem einen eklatanten Mangel beim Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hier haben wir Minister Laumann bereits mehrfach aufgefordert, endlich etwas zu unternehmen. Die Landesregierung darf sich hier nicht länger wegducken.“