Immer wird die Frage gestellt: Wieviel gibt eigentlich die Stadt für das Radfahren aus. Natürlich wurde auch in Bochum diese Frage gestellt. Und inzwischen kann man sie auch beantworten:
Bochum gibt 15,46 Euro pro BürgerIn im Jahr für das Radfahren aus
So lautet jedenfalls die offizielle Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Linksfraktion im zuständigen Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität:
- Anfrage: Vorlage 20191921: Ausgaben Radverkehr
- Antwort: Vorlage 20200174: Ausgaben Radverkehr
Zusätzliche Leistungen „Dritter“ in Bochum
Neben den Mitteln, die die Stadt Bochum investiert, gibt es natürlich auch weitere Gelder die investiert werden. Hier sei einfach mal nur die Springorumtrasse (der offizielle Name – viele kennen eher den Begriff Springorumradweg) genannt. Die wurde vom Regionalverband Ruhr (RVR) finanziert. Da wird dann auch gerne mal gesagt, dass das ja keine städtische Leistung ist. Das sehe ich persönlich nicht ganz so – denn ohne entsprechende Unterstützung durch die Stadt und die Politik vor Ort hätte das sicherlich nicht so geklappt.
Wenn demnächst noch die Reinigungskosten von der Stadt getragen werden (siehe: Winterdienst (testweise) auf der Springorumtrasse in Bochum geplant), dann sind das ja auch wieder zusätzliche Ausgaben.
Fazit: Bochum gibt viel Geld für den Radverkehr aus
Gemäß der Zahlen der Stadt Bochum gibt die Stadt viel Geld für den Radverkehr aus. Neben der Stadt gibt es ja noch Dritte wie den RVR (siehe oben) – und dann sind es nicht nur 15,46 Euro, sondern noch etwas mehr:
Demnach werden in der Stadt Bochum pro EinwohnerIn im Jahr 2019 insgesamt 19,34 Euro ausgegeben.
Die Stadt Bochum gibt selbst danach mehr aus als der Durchschnitt der sechst größten deutschen Städte.
Anscheinend ist Bochum besser als sein Ruf… was übrigens mir auch viele bestätigen, die hier gerne mal was kritisieren, sich dann aber die Situation wo anders anschauen.
Ist das jetzt viel oder ist das wenig?
Das ist eine gute Frage. Es ist tatsächlich mehr als ich gedacht hätte. Das finde ich gut.
Vergleicht man das mit anderen Verkehrsarten und den hohen Beträgen die dort investiert werden, ist das vermutlich nur ein kleiner Bruchteil.
Das man jedoch mehr in den Radverkehr investieren sollte, das dürfte eigentlich klar sein. Alleine schon mit den Plänen die Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) anlässlich des 30. Geburtstages des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Bochum präsentiert hat (Stichwort beispielsweise die City-Radialen wie die Königsallee im Ehrenfeld; siehe unten), wird noch mehr zu investieren sein.
Das ist auch etwas wofür ich mich persönlich gerne verstärkt einsetzen würde.
Als Vorsitzender der SPD Bochum-Ehrenfeld freut es mich dahingehend auch, dass unser gemeinsamer Antrag Fahrradmobilität stärken (zusammen mit den Ortsvereinen Altstadt und Innenstadt-West) auf dem Parteitag der SPD Bochum angenommen wurde. Mit den dort enthaltenen Forderungen dort sind natürlich auch weitere Investitionen verbunden. Da gilt es auch im Ehrenfeld zu schauen, wo etwas machbar ist.
Thomas Eiskirch (SPD) beim 30. Geburtstag des ADFC Bochum:
Noch ein Wort zu den Zahlen…
Bei all diesen positiven Nachrichten darf man aber eines nicht vergessen – und das habe ich schon immer gesagt:
Solche Zahlen sind, da es da keine standardisierten Vorgaben zur Ermittlung gibt, bei Vergleichen mit anderen Städten immer mit einer gewissen Skepsis zu genießen. Für die Ermittlung vor Ort ist das jedoch – aufgrund der gleichen Maßstäbe – kein Problem.

[toggle_content title=“Weitergehende Informationen zur Berechnung“ class=““]Siehe dazu auch den folgenden grundsätzlichen Beitrag:
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