„Gesamtkonzept Ruhender Verkehr“ stößt im Ehrenfeld und in der Südinnenstadt auf großes Interesse: Bewohner klagen über steigende Parkplatznot, stärkere Kontrollen werden gefordert, neue Mobilitätskonzepte sollen entwickelt werden
Die erste Stufe des „Gesamtkonzepts Ruhender Verkehr“ wurde zwischenzeitlich beschlossen. Dies war Anlass für
die beiden Bochumer SPD-Ortsvereine Altstadt und Ehrenfeld die interessierten Bürgerinnen und Bürger Anfang April darüber zu informieren. Insbesondere, nachdem in den ursprünglichen Planungen der Stadt die Bereiche des Ehrenfeldes und der Südinnenstadt (östlich der Universitätsstraße) nicht enthalten waren. Diese kamen erst durch eine zahlreiche Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner zustande.
Martina Schnell (SPD), Ratsmitglied aus Hofstede und Vorsitzende des federführenden Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität (AIM) der Stadt Bochum, erläuterte dabei das primäre Ziel: den Schutz der Bewohner vor Parksuchverkehr und Lärm und die Bereitstellung von ausreichenden Stellplätzen für die Bewohner.
Das soll in der ersten Stufe erreicht werden, in dem beispielsweise neue Bewohnerparkzonen im Ehrenfeld (westlich der Königsallee, nördlich der Hattinger Straße) und in der Südinnenstadt (Brunsteinstraße/Wilhelm-Engel-Straße) ausgewiesen werden. Der „zeitliche Flickenteppich“ des Bewohnerparkens (mal bis 18 Uhr, mal bis 20 Uhr und rund um das Schauspielhaus bis 22 Uhr) wird vereinheitlicht – auf 23 Uhr. Das ganze wird flankiert von vier zusätzlichen Stellen im Bereich der Überwachung, denn die Regelungen würden ohne ausreichende Kontrolle nichts bringen. „Gerade eine stärkere Kontrolle wurde im Ehrenfeld immer wieder gefordert“, so Jens Matheuszik, der Vorsitzende der SPD Bochum-Ehrenfeld, der weiter erklärte, dass auch insbesondere eine Kontrolle in den Abendstunden nötig sei.
Für die Details im Ehrenfeld informierte Jens Matheuszik, der diese Veranstaltung initiiert hatte, über die genauen Pläne.
So wird beispielsweise auf der Hattinger Straße der Wunsch des örtlichen Handels nach einer Ausweitung der Parkscheibenpflicht entsprochen. Dadurch soll der Handel vor Ort gestärkt werden – und nicht die Funktion der Hattinger Straße als kostenloser Ausweichparkplatz für den Innenstadtbereich. Im Bereich der Südinnenstadt wird es, so Hendrik Schöpper der Vorsitzende des dort zuständigen SPD-Ortsvereins Altstadt, neue Bewohnerparkzonen, beispielsweise im Bereich der Brunsteinstraße geben.
Im Vorfeld konnten die interessierten Bürgerinnen und Bürger konkrete Fragen stellen, die nach der allgemeinen Vorstellung des Konzeptes beantwortet wurden:
So wurde beispielsweise für das Ehrenfeld gefragt, warum in bestimmten Bereichen (u.a. Am Wiesental, Ermlandstraße, Hermannshöhe) gefragt, warum dort kein Bewohnerparken eingerichtet wird. Nach Rücksprache mit der Fachverwaltung wurde erklärt, dass dort die Parkdichte – auch aufgrund von privaten Stellplätzen – nicht so hoch sei wie in den anderen Bereichen, so dass in der ersten Stufe davon abgesehen worden sei.
Für den Bereich Südinnenstadt sollen beispielsweise die Parkprobleme der Bewohner rund um das Arbeitsamt gelöst werden, in dem ein Bewohnerparken zwischen Oskar-Hoffmann-Straße – Universitätsstraße – Steinring eingeführt wird.
Abschließend wurde festgehalten, dass jetzt erst die erste Stufe des Gesamtkonzepts beschlossen wurde. Die Auswirkungen will man analysieren um dann ggf. in der zweiten Stufe weitere Maßnahmen zu ergreifen. So hat der Ausschuss bereits in seiner letzten Sitzung für die zweite Stufe weitere Prüfaufträge erteilt. So hat die SPD-Ratsfraktion, zu deren Vorstandsmitgliedern Martina Schnell gehört, die Gründe für die Ablehnung eines Kombitickets für das Schauspielhaus Bochum und den ÖPNV zur Kenntnis genommen, aber darüber müsse noch einmal geredet werden. Aus den Reihen der Informationsveranstaltung kamen auch noch weitere Anregungen, die jetzt auch noch beraten werden sollen um dort ggf. auch Prüfaufträge für die zweite Stufe zu erarbeiten.