Das Thema Parkraum bleibt im Ehrenfeld ein Dauerbrenner. Im Zuge des kürzlich von der Stadt Bochum vorgelegten Gesamtkonzepts zum ruhenden Verkehr sollen Maßnahmen in Bezug auf das Parken im Bereich der Innenstadt umgesetzt werden. Auf Betreiben der ansässigen SPD gehört auch das Ehrenfeld zu diesem Bereich, da sich gezeigt hat, dass trotz der bisherigen Regelungen der Parkdruck hier sehr hoch ist. Nun sucht die Politik weiter nach Lösungen, die den Parkdruck für die Anwohnerinnen und Anwohner nachhaltig schmälern können.
In diesem Zuge hat das Ehrenfelder Ratsmitglied Friedhelm Lueg (SPD) die Verwaltung kürzlich mit einer Reihe von Anfragen dazu aufgefordert, verschieden Maßnahmen in Erwägung zu ziehen. Dazu Lueg:
„Das Thema Parkraum ist im Ehrenfeld immer wieder ein Aufreger. Wenn – wie aktuell der Fall – die Stadt Bochum umfangreiche Änderungen in Sachen Parkraum anstrebt, dann muss die Kommunalpolitik das selbstverständlich eng begleiten.“
Jens Matheuszik, der Vorsitzende der SPD im Ehrenfeld, begrüßt die Initiative Luegs ausdrücklich:
„Die SPD im Ehrenfeld hat in den vergangenen Monaten immer wieder intensiv über das Thema Parkraum diskutiert. Einige der Vorschläge sind nun in die Anfragen an die Verwaltung eingeflossen. Wir sind gespannt auf die Rückmeldung der Stadt und werden bei dem Thema nicht locker lassen.“
Konkret fragt Ratsmitglied Lueg unter anderem an, ob „Schrägparken“ auf der Hattinger Straße im Bereich zwischen der Königsallee und der Hunscheidtstraße die Anzahl der zur Verfügung stehenden Parkplätze erhöhen und damit den Parkdruck in diesem Bereich lindern könnte.
Hintergrund der Anfrage: Die Stadt Bochum und die Bogestra wollen Ende 2019 in diesem rund 1,4 Kilometer langen Straßenabschnitt ohnehin die alten Straßenbahnschienen entfernen und die Straßendecke neu herrichten. In diesem Zuge bestünde die Möglichkeit eine solche bauliche Änderung vorzunehmen.
Weniger aufwändig, aber von den ansässigen Einzelhändlern dennoch begrüßt wird die Idee, ebenfalls in diesem Bereich der Hattinger Straße, an Samstagen die Begrenzung der Parkdauer mittels Parkscheiben auf die Zeit bis 16 Uhr auszuweiten. Dazu Lueg:
„Die Parkstreifen am Rand werden von den Kunden unserer Ehrenfelder Einzelhändler genutzt. An Samstagen sind dort aber oftmals „dauerparkende“ Autos zu sehen, deren Fahrer die Parkplätze nutzen und in der Innenstadt ihre Einkäufe erledigen. Das kann nicht in unserem Sinne sein.“
Auch den Parkdruck, der durch die Besucherinnen und Besucher des Schauspielhauses erzeugt wird, nimmt das Ehrenfelder Ratsmitglied in den Blick. So heißt es in einer weiteren Anfrage:
„In Eintrittskarten zu Veranstaltungen ist heute oft das Ticket für die Anreise per Bus oder Bahn enthalten. (…) Könnten Theaterkarten zugleich als VRR-Ticket für die Hin- und Rückreise zum Schauspielhaus dienen? Welche Schritte sind dazu erforderlich?“
Auch die Schauspielhausbesucher, die nicht auf ihre Anreise mit dem Pkw verzichten wollen, könnten von einer Neuregelung profitieren. So wird nach den technischen Möglichkeiten gefragt mit der Eintrittskarte des Schauspielhauses einen Stellplatz im nahegelegenen Parkhaus zu erhalten. Hier wird die Verwaltung aufgefordert eine Einschätzung der Maßnahmen hinsichtlich der Reduzierung des Parksuchverkehrs in der Nachbarschaft sowie einer vollständigen Auslastung des Parkhauses abzugeben.
Zu guter Letzt greift Lueg zudem die geplante Ausweitung des Bewohnerparkens im Ehrenfeld auf. Genannt wird dabei der Bereich um die Ermlandstraße, für die nach der Möglichkeit der Reservierung weiterer Abschnitte für das Bewohnerparken gefragt wird. Gleiches gilt für die Straßen rund um das Wiesental. Für die Hermannshöhe weist Lueg darauf hin, dass die positive Entwicklung in Sachen Wohnungsbau in diesem Quartier verbunden mit dem Parksuchverkehr aus dem Schauspielhaus, dem Bermuda-Dreieck und dem Hauptbahnhof Anlass für die Überprüfung der Ausweitung des Bewohnerparkens sein müsse. Die Möglichkeit Bewohnerparken gänzlich neu einzuführen soll dagegen auf der Hugo-Schulz-Straße östlich der Königsallee überprüft werden.